Dass Kakaoanbau und Umweltschutz erfolgreich Hand in Hand gehen können, beweist das Unternehmen "ForestFinance", das sich auf nachhaltige Waldinvestments spezialisiert. Das vom Umweltschützer Harry Assenmacher 1995 in Bonn gegründete Naturschutz-Unternehmen schafft vor allem in Panama, seit ein paar Jahen auch in Peru, Kolumbien und Vietnam nachhaltige Regenwaldprojekte. Kunden (private und institutionelle Anleger) bekommen die Möglichkeit, sich daran auf vielfältige Weise finanziell zu beteiligen. Im Bereich ökologischer Aufforstung, das nicht nur einen positiven Einfluss auf das lokale und globale Klima hat, werden unterschiedliche Investmentprodukte für Klienten angeboten, wie zum Beispiel Baumsparverträge, Waldsparbücher oder ein zeitlich begrenzter Aufkauf von Regenwald-Grundstücken (Laufzeit 6 Jahre), auf denen Edelkakao agroforstlich angebaut wird, inklusive Erlösbeteiligung abhängig von den Erntemengen. Darüber hinaus werden durch die Errichtung solcher biodiverser Waldsysteme vor Ort sichere und dauerhafte Arbeitsplätze zu fairen Bedingungen geschaffen. Ab einem Alter von vier Jahren beginnen die Kakaobäume erste Früchte zu tragen und nach sechs Jahren sind sie schon in der Regel vollproduktiv, sodass sie zu diesem Zeitpunkt verkauft und an den Anleger ausbezahlt werden. Ziel ist, Menschen in reichen Industrieländern mit rentablen Aufforstungsprojekten von artenreichen Ökostystemen zu einer Investition zu bewegen, ohne dass sie zu Geldgier getrieben werden. Ökologie und Ökonomie laufen auf diese Weise gut zusammen in eine Richtung laut Firmengründer Harry Assenmacher.
Der in den Regenwäldern Panamas und Perus in Mischkulturen kultivierte Edelkakao wird anschließend von den Partner-Schokoladenherstellern "Cocoafair" in Südafrika und "Benoit Nihant" in Belgien zu hochwertiger Schokolade weiterverarbeitet. Zusätzlich unterhält "ForestFinance" zusammen mit der Chocolatiere Yoshiri Pena die Schokoladenmanufaktur "Oro Moreno" in der Hauptstadt Panamas, wo in Handarbeit Schokoladen und Pralinen aus dem Panama-Kakao hergestellt werden. Außerdem betreibt Harry Assenmacher mitten in der Altstadt von Panama City das Café "Tropical Chocolate Café", wo seit kurzem ebenso Schokolade produziert wird. In ökologischer Hinsicht stellen "Oro Moreno" und das "Tropical Chocolate Café" vorbildliche Beispiele geschlossener Produktionskreisläufe dar.
Direktinvestments in (Kakao-)Regenwälder: ökologische Aufforstungen für Umwelt-, Klima- und Artenschutz
Die Philosophie des erfolgreich auf internationaler Ebene agierenden Aufforstungs-Unternehmens ist ganz einfach, jedoch in der modernen Lebenswelt leider immer noch zu sehr vernachlässigt, wenn man bedenkt, dass dies vor allem von schonungslos profitorientierten Monopolstrukturen bewusst verdrängt wird: nämlich dem Wald einen Wert zu geben, den er wirklich verdient. Ob wir es wollen oder nicht, dass intakte Wälder für einen gesunden und biodiversen Lebenskreislauf essenziell sind, ist eine unbestreitbare Tatsache. Seit Jahrhunderten dient er den Menschen zur Holzherstellung. Hinzu kommt noch die seit ein paar Jahrzehnten stark voranschreitende Regenwaldzerstörung, wie zum Beispiel für den Anbau von genmodifizierten Soja-Monokulturen, die als Viehfutter für die amerikanische und europäische Massentierhaltung dienen. Da nun intakter Wald, wie Natur insgesamt, immer knapper wird, müssen zu Recht, wie auch "ForestFinance" betont und sich dafür engagiert einsetzt, die übriggebliebenen Restbestände geschützt werden.
Das Umweltschutz-Unternehmen von Harry Assenmacher verfolgt nicht den klassischen Weg der „Spende“ für den Regenwald, sondern plädiert für nachhaltige Wald-Wirtschaftssysteme in Form einer ökologischen Forstwirtschaft, die allen beteiligten Menschen Vorteile bringen. Dass man bei diesem Konzept auch Geld verdienen kann, sollte man keineswegs verwerflich sehen, solange es für einen guten Zweck ist. Und da die Würde des Menschen unantastbar ist, so darf die Sicherung der eigenen Lebensgrundlage nicht gefährdet sein. Dass gerade mit der Kakaopflanze so viel Positives in Richtung Naturschutz geleistet werden kann, ist umso erfreulicher für alle Schokoladen-Liebhaber. Denn ForestFinance unterhält seine eigenen Kakaowälder und nimmt daher aktiv Einfluss auf die ökologischen und sozialen Bedingungen des Kakaos.
Nachhaltiger Agroforst-Kakao in Panama und Peru
Der Großteil des angebauten Kakaos von ForestFinance stammt aus der Finca Quebrada Limón, die sich in der Provinz Bocas del Toro in Panama befindet. Die Kakaobohnen enthalten neben dem klassischen UTZ-Nachhaltigkeitszertifikat auch die besondere "Gold Standard"-Zertifizierung, die klimakompensatorische und ökologische Anforderungen garantiert. Mit anderen Worten: Ziel ist die Gewährleistung einer klimapositiven Schokolade, welche aus einem Projekt stammt, das nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führt und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und soziale Belange der Bevölkerung ist. Auch enthalten die später hergestellten Schokoladen ein RootProof-Siegel, welches ein Nachverfolgen des Transports und der Herstellung bis zu den Wurzeln des Kakaobaums ermöglicht.
Die nach der Ernte und Trocknung geschmacksentscheidende Fermentation der Trinitario-Kakaobohnen erfolgt auf professionelle Weise in Holzkisten.
Die Angestellten vor Ort werden fair entlohnt und Kinderarbeit ist sowieso ein No-Go.
Um die aromatische Qualität des Kakaos auf der panamaischen Finca Quebrada Limon zu steigern, werden regelmäßig widerstandsfähige Kakaopflanzen mit ertragreichen Qualitätssorten durch Pfropfen veredelt, und das ohne Agrarchemikalien. Auf Pestizide kann verzichtet werden, weil der Mischwald ein natürliches Gleichgewicht schafft. Nach fünf bis sieben Jahren tragen dann die Kakaobäume die ersten Früchte.
Peruanische Gourmet-Schokolade von Benoit Nihant
Die gleichen ökologischen Anforderungen erfüllt auch die von ForestFinance betriebene "Finca Sisa" in der Provinz El Dorado in Peru, deren Kakaobohnen vom belgischen Chocolatier Benoit Nihant in seiner auf Bean-to-Bar spezialisierten Manufaktur im belgischen Awans zu Feinschmecker-Schokolade verarbeitet werden. Das aromatische Endresultat des Belgiers ist eine grasig-würzig duftende und vor allem nussig und blumig-fruchtig schmeckende Schokolade mit 73 Prozent Kakaogehalt. Aktuell ist aber dieses Produkt im Onlineshop von ForestFinance nicht erhältlich. Ich selbst hatte jedoch das Glück vom Geschäftsführer Harry Assenmacher davon eine kostenfreie Probe zu erhalten.
Hier ein paar Bilder, die die Arbeitsschritte auf den Kakao-Fincas von ForestFinance in Panama und Peru zeigen:
Was den Kakao aus dem Panama-Aufforstungsprojekt betrifft, wird der größte Teil der Ernte vom kooperierenden Sozialunternehmen CocoáFair aus Südafrika abgekauft. Die Schokoladen werden dann im Kapstädter Stadtteil Woodstock in Handarbeit sowie in Bean-to-Bar Manier unter der Obhut des Chocolatiers Heinrich Kotze hergestellt. Das Besondere an diesem südafrikanischen Schokoladenunternehmen sind die sozial verantwortungsbewussten Bedingungen, die dort herrschen.
Chocolatier Heinrich Kotze von "Cocoafair" kitzelt Aromen des Panama-Kakaos heraus
Der Chef-Chocolatier bei "Cocoafair" Heinrich Kotze hat sich in den letzten zwei Jahren mit den Panama-Bohnen ausgiebig beschäftigt und sowohl den Röstvorgang als auch die Conchiertechnik weiter optimiert, um ihre aromatischen Eigenschaften in den Schokoladenprodukten besser hervorzuheben. Die geschmacklichen Resultate, die mittlerweile hervorgebracht werden, können sich sehen lassen. So stechen besonders bei der klassischen Schokolade mit 71 Prozent Kakaoanteil, dem Flaggschiff unter den mehreren Schokoladensorten der Firma, vollmundige Aromen und angenehme nussig-rosinige Noten mitsamt pfeffrigen Anklängen hervor. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut: für eine 100 Gramm Tafel zahlt man 4, 95 Euro. Neben der puren 71%-Variante gibt es noch weitere veredelte Sorten, die man über den von ForestFinance geführten "Treeshop" kaufen kann.
Cocoafair - soziale Bean-to-Bar Schokolade aus Südafrika
Schokoladentests: ForestFinance-Schokoladen von Cocoafair und Benoit Nihant
(A) Duftaromen: 18 / 18 Punkte
(B) Geschmacksaromen: 48 / 48 Punkte
(C) Optik: 3 / 3 Punkte
(D) Schmelz: 3 / 3 Punkte
(E) Zutaten: 18 / 18 Punkte
(F) Nachhaltigkeitseinschätzung: 4 / 4 Punkte
(G) Gesamteindruck: 6 / 6 Punkte
Cocoafair 71% - Panama
MHD 07/09/2019, Charge A7920 9
Kakaoherkunft: Panama, Bocas del Toro, Finca Quebrada Limon
Kakaovarietät: ortstypische Kakao-Selektion (v. a. Trinitario)
A) Duftaromen: intensiv würzige und erdige Noten, dezente Nuss- und Trockenfruchtakzente, pfeffrige Anklänge 14/18
B) Geschmacksaromen: trocken-vollmundige Aromen im Vordergrund, nussig-holzige Noten, Rahm und Honig, dezente Fruchtnoten: Rosinen, Trauben, dezent würziger Abgang mit leichter Schärfe (Ingwer-, Pfeffernoten) 43/48
C) sehr gut 3/3
D) feinschmelzend 3/3
E) Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter: sehr gut 18/18
F) sehr gut: nachhaltiges Gold Standard Zertifikat (Umwelt- und Sozialkriterien), UTZ, größere und nachhaltigere sozioökonomische Wertschöpfung durch vorbildliches Aufforstungsprojekt von Forest Finance in Zusammenarbeit mit Sozialunternehmen Cocoafair 4/4
G) Gesamteindruck 6/6
Gesamtpunkte: 91/100
Fazit: Die 71-prozentige Schokolade mit ForestFinance-Edelkakao aus Panama ist eine aromatisch interessant schmeckende Schokolade und gleichzeitig für mich das beste Produkt von "Cocoafair". Die nussig-fruchtig mit einer leichten Pfeffernote duftende Schokolade entwickelt im Gaumen nach anfänglichen nussig-holzigen Honig-Anklängen angenehme Aromen von Rosinen und Trauben. Parallel zeigt sie eine würzige, leicht ingwerähnliche Komponente sowie verstärkt im Abgang eine dezente Pfefferschärfe. Es ist diese Sorte von Schokolade, die man sich als Kakao-Aficionado am besten täglich gönnen würde.
Cocoafair 71% - Maltit
MHD 01/11/2018, Charge A713 2
Kakaoherkunft: Panama, Bocas del Toro, Finca Quebrada Limon
Kakaovarietät: ortstypische Kakao-Selektion (v. a. Trinitario)
A) Duftaromen: leicht nussig und fruchtig 13/18
B) Geschmacksaromen: nussig, Nuss-Nougat, nussig-holzige Anklänge, leicht künstlicher Beigeschmack, leichte Fruchtnote 39/48
C) sehr gut 3/3
D) feinschmelzend 3/3
E) Kakaomasse, Maltitol, Kakaobutter: sehr gut 18/18
F) sehr gut: nachhaltiges Gold Standard Zertifikat (Umwelt- und Sozialkriterien), UTZ, größere und nachhaltigere sozioökonomische Wertschöpfung durch vorbildliches Aufforstungsprojekt von Forest Finance in Zusammenarbeit mit Sozialunternehmen Cocoafair 4/4
G) Gesamteindruck 6
Gesamtpunkte: 86/100
Fazit: Obwohl diese Schokolade anstelle von Zucker mit dem weniger energiereichen Zuckeraustauschstoff Maltit gesüßt wird, ist sie trotz des herauszuschmeckenden leichten künstlichen Beigeschmacks eine ordentlich schmeckende Schokolade. Die nussigen und fruchtigen Aromen kommen zwar schwächer zum Ausdruck als im Flaggschiff-Produkt, aber in Anbetracht des fehlenden Zuckers eine sehr gute Leistung.
Cocoafair 100%
MHD 14/08/2019, Charge A7929 5
Kakaoherkunft: Panama, Bocas del Toro, Finca Quebrada Limon
Kakaovarietät: ortstypische Kakao-Selektion (v. a. Trinitario)
A) Duftaromen: nussig mit erdig-würzig Anklängen, dezente Fruchtnote 13/18
B) Geschmacksaromen: nussig-holzig, begleitet von bitteren Noten und Rahm, dezente Anklänge roter Früchte, bitter-adstringierender Abgang 41/48
C) sehr gut 3/3
D) feinschmelzend 3/3
E) Kakaomasse, Kakaobutter: sehr gut 18/18
F) sehr gut: nachhaltiges Gold Standard Zertifikat (Umwelt- und Sozialkriterien), UTZ, größere und nachhaltigere sozioökonomische Wertschöpfung durch vorbildliches Aufforstungsprojekt von Forest Finance in Zusammenarbeit mit Sozialunternehmen Cocoafair 4/4
G) Gesamteindruck 6/6
Gesamtpunkte: 88/100
Fazit: Da es sich um eine 100-prozentige Schokolade handelt, ist es trotz des hochwertigen Agroforst-Kakaos ganz normal, dass auch eine gewisse Bitterkeit vorhanden ist. Trotzdem ist es meines Erachtens eine aromatisch gelungene 100%-Interpretation: nussige, holzige und rahmige Noten, die im Vordergrund stehen, werden im weiteren Verlauf von Fruchtsäure begleitet. Im Abgang hinterlässt sie einen moderaten bitter-adstringierenden Eindruck. Ein bisschen unverständlich ist bei diesem Produkt der Kakaobutterzusatz, der bei dieser Art von Schokolade wegen des ausreichend hohen Fettanteils in der Kakaomasse eigentlich nicht notwendig wäre.
Cocoafair 71% - Zitrone & Kardamom
MHD 29/05/2018, Charge A71106 2
Kakaoherkunft: Panama, Bocas del Toro, Finca Quebrada Limon
Kakaovarietät: ortstypische Kakao-Selektion (v. a. Trinitario)
A) Duftaromen: charakteristischer Jaffa Cake-duft; Zitronen, Kardamom 13/18
B) Geschmacksaromen: mild, süß und fruchtig: zitronig, Zitronengelee, süße Gewürze (Kardammom) 42/48
C) sehr gut 3/3
D) feinschmelzend 3/3
E) Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Kardamom (1,2%), Zitrusextrakt: sehr gut 18/18
F) sehr gut: nachhaltiges Gold Standard Zertifikat (Umwelt- und Sozialkriterien), UTZ, größere und nachhaltigere sozioökonomische Wertschöpfung durch vorbildliches Aufforstungsprojekt von Forest Finance in Zusammenarbeit mit Sozialunternehmen Cocoafair 4/4
G) Gesamteindruck 6/6
Gesamtpunkte: 89/100
Fazit: Die 71%-Schokolade schmeckt durch den hinzugefügten Zitrusextrakt und den Kardamom sehr ähnlich wie Jaffa-Cake. Das ist eine Art Gebäck auf Biskuitbasis mit Zitronen- oder Orangengelee und dunklem Schokoladenüberzug, das in rundlicher Form in den meisten Discountern und Supermärkten angeboten wird. Eine gelungene und interessant schmeckende Zutaten-Kombination.
Cocoafair Weiße Schokolade 30% - mit Passionsfrucht und Pfeffer
MHD 13/06/2018, Charge A71108 4
Kakaoherkunft: Kakaobutter ohne Herkunftsangabe
Kakaovarietät: keine Kakaomasse, da weiße Schokolade
A) Duftaromen: fruchtig (Passionsfrucht), milchige Noten 13/18
B) Geschmacksaromen: Passionsfrucht, süße Milchnoten, Maracuja-Yoghurt, dezente Pfeffernote 41/48
C) sehr gut 3/3
D) feinschmelzend 3/3
E) Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Passionsfrucht-Extrakt, Sonnenblumenlecithin, Aroma, Pfeffer: gut 17/18
F) sehr gut: nachhaltiges Gold Standard Zertifikat (Umwelt- und Sozialkriterien), UTZ, größere und nachhaltigere sozioökonomische Wertschöpfung durch vorbildliches Aufforstungsprojekt von Forest Finance in Zusammenarbeit mit Sozialunternehmen Cocoafair 4/4
G) Gesamteindruck 6/6
Gesamtpunkte: 87/100
Fazit: Die mit Passionsfrucht-Extrakt und Pfeffer veredelte weiße Schokolade ist mir persönlich zwar zu süß, durch die fruchtigen und würzigen Ingredienzen wird dennoch eine geschmacklich hochwertigere Süßigkeit geschaffen als das was man in der Regel im Supermarkt zur Auswahl hat. Die Kombination der süß-milchigen Eigenschaften der weißen Schokolade mit den fruchtsäurespezifischen Aspekten der Passionsfrucht und dem Pfeffer lassen die Schokolade ein bisschen wie einen leicht würzigen Fruchtyoghurt schmecken. Dass der darin enthaltene Pfeffer dabei nicht grob, sondern ganz feinvermahlen und nur sehr dezent dosiert ist, finde ich sehr positiv. Nur das nicht näher spezifizierte Aroma in der Zutatenliste hätte nun wirklich nicht sein müssen. Alles in allem eine Schokolade, die sehr gut als Genussmittel vor allem während heißer Sommertage geeignet ist.
Benoit Nihant - Peru 73%
MHD 07/2019
Kakaoherkunft: Peru, Provinz El Dorado (in der Nähe von San Martin), Sisa-Tal, Finca Sisa
Kakaovarietät: ortstypische Kakao-Selektion
A) Duftaromen: grasig-blumig, würzig, fruchtige Noten 14/18
B) Geschmacksaromen: Nuss-Nougat- und Karamellnoten, blumig-grasig, Rahm, rote Früchte, Beeren, rote Marmelade 44/48
C) sehr gut 3/3
D) feinschmelzend 3/3
E) Kakaomasse, Rohrzucker, Kakaobutter: sehr gut 18/18
F) sehr gut: vorbildliche Pionierarbeit im Bean-to-Bar Bereich, nachhaltiges Umweltschutz-Projekt, großes Engagement und sehr gute Zusammenarbeit mit Kakaobauern und ForestFinance vor Ort 4/4
G) Gesamteindruck 6/6
Gesamtpunkte: 92/100
Fazit: Neben der klassischen 71-Prozent-Schokolade von Cocoafair ist es meines Erachtens die bestschmeckende und aromatisch komplexeste Dunkelschokolade, die aus ForestFinance-Kakao hergestellt wird. Dieses Produkt wurde in Belgien vom Chocolatier Benoit Nihant in seiner kleinen Bean-to-Bar Produktionsstätte hergestellt. Es kommen peruanische Edelkakaobohnen von einer Agroforst-Finca im Sisa-Tal zum Einsatz. Sie duftet grasig-blumig, besitzt aber auch würzige und fruchtige Nuancen, die mit der Nase zu spüren sind. Geschmacklich zeigt sie sich noch komplexer: nach anfänglichen Nougat- und Karamellnoten kommen verstärkt blumige und rotfruchtige Aromen zum Vorschein, die auch einen dezenten Marmeladen-Beigeschmack hinterlassen. Von Bitterkeit kann hier in keinster Weise die Rede sein.
Bemerkung: Als unparteiischer Schokoladenblogger vertrete ich keine einzelnen Hersteller oder Vertriebe und richte mich nur nach gutem Geschmack und den Werten der Schokoladenhersteller. Außer der 71-prozentigen Cocoafair-Schokolade habe ich alle anderen getesteten Sorten von "ForestFinance" freundlicherweise geschenkt bekommen, wofür ich dem Umweltschutz-Unternehmen für die nette Geste sehr dankbar bin.
Wenn ich Interesse mit meinen Schokoladenempfehlungen geweckt habe, so möchte ich lediglich als Hilfestellung aufzeigen, wo und wie man derartige Schokoladen kaufen kann. Die Schokoladen von Cocoafair sind deutschlandweit derzeit nur über den von ForestFinance geführten "Treeshop" erhältlich. Und die von Benoit Nihant produzierte Peru-Schokolade ist möglicherweise auf persönliche Nachfrage zu erwerben.